Nachbarschaftsrecht
Jedes Jahr gibt es viele Streitigkeiten zwischen Nachbarn wegen überstehenden Bäumen oder durch Ruhestörung. Dafür gibt es tatsächlich das Nachbarschaftsrecht, das sich jedoch von Bundesland zu Bundesland unterscheidet. Nichtsdestotrotz gilt überall überall das “Prinzip der gegenseitigen Rücksichtsnahme”. Das bedeutet, dass man bei der Nutzung seines Hauses bzw. Grundstücks auch seine Nachbarn berücksichtigen soll und etwas Acht auf sein Verhalten geben soll.
Der wohl häufigste Grund für einen Streit unter Nachbarn ist Lärm oder Ruhestörung. Dabei muss jedoch differenziert werden, was als Ruhestörung betitelt werden darf und was nicht. Besonders auffallende Ruhestörungen sind laute Musik oder Machinen bei einem Umbau oder einer Renovierung. Des Weiteren zählen auch laute Gespräche oder Geschrei von Menschen sowie Tiere oder Fahrzeuge dazu. Das einzige, was Nachbarn tolerieren müssen, ist der Lärm von Kindern während dem Spielen auf der Straße.

Zusätzlich gilt in den meisten Gebieten, wo Personen leben, eine einheitliche Ruhezeitregelung. Die wichtigste davon ist die Nachtruhe, die von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens eingehalten werden muss. Diese ist sehr bekannt und wird auch in den meisten Fällen eingehalten. Die andere Regelung ist die Ruhezeit von 13 Uhr bis 15 Uhr mittags. Diese gilt nicht überall und wird nicht wirklich eingehalten, da sie nicht wirklich bekannt ist.
Falls die Situation mal komplett eskaliert und es nicht möglich ist mit seinem Nachbarn zu reden, wird auch manchmal die Polizei gerufen. Dabei reden die Beamten dann mit dem störenden Nachbarn oder lösen Feiern auf. Im Falle von immer wieder auftretenden Ruhestörungen sollte man sich dies dokumentieren, da man dann hoffentlich gemeinsam eine Lösung finden kann. In ganz extremen Fällen, wenn sich Nachbarn absolut nicht einigen können oder widersprüchliche Aussagen haben, dann müssen diese sogar vor Gericht ziehen.

Genauso wie bei der Ruhestörung gibt es auch in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Regelungen bei dem Bau und der Pflege von Zäunen, die Grundstücke unterteilen. In einigen Bundesländern müssen sich beide Nachbarn um den Zaun kümmern, in anderen nur ein einzelner Nachbar. Wie genau die Regelung in Ihrem Bundesland können Sie ganz einfach herausfinden, damit Sie wissen welche Rechte Sie haben.